...siehst du nicht nur die nach der Wende erstellten drei riesigen Zweckbauten, die auf möglichst viel Raum mit einem minimalen finanziellen Erstellungsaufwand Reisenden Appartements vermitteln sollen, direkt vor dem wunderschönen Hafen in der wunderschönen Boddenlandschaft. Ganz aktuell ist ein viertes Appartementhaus (scheußlich, scheußlich) noch hinzugekommen.
Auch die wohl erst in den letzten Jahren in „moderner“, völlig reizloser Architektur gebauten Gebäude wie „Hafenkiosk“, Fischverkauf gegenüber sowie Mehrfamilien-Wohnhäuser Richtung „Straße der Jugend“ sind noch nicht das Ende dieser Bausünden – obwohl das zur Abschreckung von Qualitätstouristen mit ästethischer Ader völlig und ganz reichen sollte.
Die denkmalgeschützte Kreidebrücke, die optisch gekonnt mit einem modernen Drahtzaun umgeben ist (warum?) und unter die an strategisch günstiger Stelle ein Bürocontainer des Hafenmeisters vom rechten Hafenbecken installiert ist, erweitert diese „Sündenliste“ nur unerheblich. Ist auf Rügen eine Denkmalschutzbehörde zuständig?
Doch nein, das ist nicht alles: jetzt wird auch noch das eine von zwei Hafenbecken mit „schwimmenden Häusern“ zugepflastert?!
Erstmal zwei davon und wenn diese von Urlaubern gut gebucht werden, folgen 14 weitere Häuser (im Hafenbecken!).
Da ist zum Schluss der Ballermann nicht zubetonierter! Wer möchte das auf Rügen denn haben?
Wer ist für die Genehmigung dieser Bausünden eigentlich zuständig?
Warum genehmigt man solche Betonkästen in reizvollster Natur und Umgebung – welche Eingebung steckt dahinter?
Wer hat das Hafenbecken (mit öffentlichen Mitteln?) finanziert, was nun wieder künstlich mit Häusern zugeschüttet wird. Macht eine solche Investition in ein Hafenbecken Sinn?
Will man Wiek langfristig touristisch tot machen?
Die vielen, vielen Bausünden erinnern mich an die 1960iger und 70iger Jahre in Westdeutschland, als häßlichste Kaufhausklötze die Innentädte verunstalteten und die – nebenbei gesagt – später unter erheblichem finanziellen Aufwand wieder korrigiert wurden. Der Erstersteller wird bis dahin allerdings seinen finanziellen Schnitt gemacht haben...
Das es auch anders geht, sieht man an Dranske, Breege, Juliusruh und Glowe. Auch dort gibt es touristische Infrastruktur (sogar noch viel mehr als in Wiek), aber wesentlich sanfter und mit Gefühl für die umgebende Landschaft.
Natürlich kann man auch hier kritisieren und meckern, aber doch nicht so, wie in Wiek, das in zwei Jahrzehnten von einer wunderschönen Natur in eine Betonwüste verwandelt wurde.
Reisender, kommst du nach Wiek...
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